Unsere ältesten Weinberge wurden in den 1960er Jahren im Rahmen der Bodenordnung im Tal angelegt. Gerade der Riesling fühlt sich von jeher am Mittelrhein sehr wohl. Er findet in unseren hängigen bis sehr steilen Lagen das, was er braucht. Die warmen, steinigen Schieferböden und den intensiveren Sonneneinfall, im Vergleich zu den Flachlagen.
Die Reben sind sehr langlebig und trotz Felsgrund oft mehr als 10 m tief im Boden verwurzelt. Das macht sie im Alter unempfindlicher, anpassungsfähiger und sie kommen mit der andauernden Trockenheit besser klar. Im Wein bringen sie eine Menge an dem heraus, was die spezifische Bodenbeschaffenheit und das Mikroklima bietet, den rhein-typischen mineralischen Charakter.
Die frühen, kalten Winter im letzten Jahrhundert verkrafteten sie gut; da war auch der späte Austrieb von Vorteil. Damals hatten die Winzer in den Seitentälern bei früh einsetzendem Frost und nicht ganz ausgereiften Trauben Probleme. Aber das ist lange vorbei. Heute stellt die Klimaerwärmung unsere Reben vor neue Herausforderungen. Auch die Weinbaulagen müssen neu bewertet werden.
Unsere alten Reben tragen, obwohl sie die übliche Anbaudauer von 30-35 Jahren weit überschritten haben, noch zuverlässig und gut, wenn auch im Spalier die alten Holzstickel nicht mehr so fit sind.
Wissenschaftler streiten darüber, ob Pflanzen ein Gedächtnis besitzen. Unsere alten Weinstöcke jedenfalls haben im Laufe zweier Generationen viel Witterungserfahrung angesammelt.